Die Kunst des Fragens

Donnerstag, 1. Dezember 2005

Die Kunst des Fragens

Die gute Frage
Die richtigen Fragen zu stellen, zählt zu den elementaren Techniken jeder Gesprächsführung. Eine unzulängliche Fragetechnik muss zwangsläufig zu einem unbefriedigenden Gespräch führen. Viele Gespräche misslingen, weil die falschen Fragen gestellt werden. Falsch kann in diesem Zusammenhang bedeuten, dass eine falsche Fragetechnik verwendet wurde oder das Frageziel falsch war, weil z.B. im Gespräch nur die Interessen des einen, nicht aber die des anderen berücksichtigt wurden. Fragen ist der verbalisierte Wunsch nach einer bestimmten Information. Nur gute Fragen können zu der gewünschten Antwort führen. Eine Frage ist gut, wenn sie:
· klar und unmissverständlich formuliert wird,
· zum richtigen Zeitpunkt gestellt wird,
· die Bereitschaft zum Antworten fördert,
· dem Gesprächsziel dient,
· den Gesprächsgegenstand vertieft,
· das Gespräch weiterbringt,
· die Kommunikation fördert und
· Empathie erkennen lässt.
Dies bedeutet im einzelnen: Schwammige, unpräzise und mehrdeutige Fragen können nicht zu eindeutigen Antworten führen. Eine zum falschen Zeitpunkt gestellte Frage ist ein klassischer Gesprächstörer. Alle wertenden, aggressiven, verletzenden oder in Verhörform formulierten Fragen lösen Widerstände aus. Der Informationswert einer widerwillig gegebenen Antwort ist zudem fragwürdig.

Die gute Frage fördert die Kommunikation, weil sie das Interesse signalisiert, Verständnis erkennen lässt und Antworten ermöglicht, die nicht Ärger, Scham oder Angst auslösen.
GOETHE schreibt in den ‘Maximen und Reflexionen‘: "Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zu Rande." Im Idealfall werden Fragen und Antworten nach dem "Reißverschlussprinzip" eine Abfolge bilden, die Gesprächsbereitschaft und Vertrauen fördert, thematische Abschweifungen vermeidet und weder auf der informativen noch der kontaktiven Ebene zu Brüchen führt.
Fragevarianten:
1.geschlossene Fragen (Entscheidungsfragen, strukturierte Fragen, Ja / Nein, schwarz / weiß,..... . Diese Fragen sind stark steuernd und einengend!)
2.offene Fragen (nichtstrukturierte Fragen, meistens W-Fragen. Diese Fragen wirken sehr motivierend!)
3.Spiegelungsfragen ( Die vorherigen Beiträge werden aufgefasst und in der Frage formuliert à Feedbackfunktion. Diese Fragen zeigen eine Wertschätzung des Gesprächspartners.
4.Rangierfrage ( ermöglicht einen Wechsel der Sichtweise, festgefahrene Diskussionen bekommen neue Impulse )
5.Informationsfrage ( der Fragende weiß etwas nicht und vermutet, dass sein Gesprächspartner die gewünschte Information geben kann. )
6.Einschätzungs- oder Einstellungsfrage ( Der Fragende Möchte die Einstellung, Meinung oder die Einschätzung des Gesprächspartners erfahren. )
7.Weiterführende Frage ( Lösungsansätze sind vorhanden, die Realisierbarkeit der vorherigen Fragen soll so überprüft werden. )
8.Suggestivfrage ( der Fragende bringt durch diese Frage seine Meinung wieder und versucht diese dem Gesprächspartner aufzuzwingen. )
9.Ja-Frage ( Fragen, die nur mit ja beantwortet werden können. Solche werden bei Verkaufsgesprächen verwendet. Sie schaffen Vertrauen durch positive Vorbereitung. )

Als Lehrer hat man in der Klasse ein absolutes Fragemonopol. Um einen guten Unterricht zu gewährleisten ist es wichtig zu wissen wie man Fragen stellt und welche Auswirkungen hat die Art der Fragen auf die Schüler.

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